Kleine Dorf-Chronik
Die "Tauber-Fränkische" Ortschaft Höhefeld zählt zu den ältesten
Siedlungen der Umgebung; davon zeugen Grabfunde, die 1937 im
Gewann “Rieth” unversehrt freigelegt werden konnten. Dabei wurde
auch eine keltische Goldmünze gefunden.
Erwähnt wird Höhefeld bereits in einer lateinisch abgefassten Urkunde
von 1231, davon ist jedoch nur eine Abschrift aus dem Jahr 1384 vor-
handen. Für den Ortsnamen sind mehrere alte Schreibweisen
bekannt, so z.B. Hohenvelt, Höfelt, Hovelt, Hoennuelt und andere.
.. von 1710 ...Staatsarchiv Wertheim
Nach der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Abschrift des Dorfweis-
tums besaß Höhefeld schon damals ein Dorfgericht. Dem Richter waren
neun Schöffen beigegeben.
Im Bauernkrieg gehörten die Höhefelder Bauern zu jenen, die sich am
meisten gegen den sonst wohlmeinenden Grafen Georg von Wertheim
auflehnten. Zur Strafe und als abschreckendes Beispiel für andere Graf-
schaftsorte ließ der Graf das Dorf abbrennen (1525); die erhoffte Wirkung
blieb jedoch aus
In Flammen stand Höhefeld ein weiters Mal am 23. April 1606, nach
dem in der “Würzburger Fehde” bischöfliche Reiterscharen das Dorf
überfallen und geplündert hatten; fünf Bürger wurden zum Teil schwer
verwundet.
Erste Schulnachrichten liegen aus dem Jahr 1617 vor. Über einen Be-
werber für den Schuldienst heißt es: “Er hat ein blöd Gesicht und braucht
eine Prill. Sein Pedal ist Baufällig, indem er im Kriegsdienst die Schenkel
erfrört hat; wird also die harte Steig bei uns wenig treten können.....”
Die Wirren des 30 jährigen Krieges bekamen die Höhefelder erstmals im
Sommer 1621 zu spüren, als sich kurbayerische Truppen vorübergehend
im Dorf einquartierten.... Auch hielt der Seuchen- und Pesttod um 1640
in Höhefeld reiche Ernte.
Bereits im Jahre 1790 wurde in Höhefeld eine Feuerver-
sicherung eingeführt, die Freiwillige Feuerwehr aber erst
1874 gegründet.
Zusammen mit Wertheim wurde Höhefeld im Jahre 1806 badisch.
Höhefelder Wappen gültig bis 1906
Unter schlechten Straßenverhältnissen hatte Höhefeld von jeher besonders
zu leiden; auch über Straßenräuber wurde geklagt.
Um 1812 wollte der berühmte badische Major Tulla die berüchtigte
Höhefelder Steige verbessern, geriet aber mit den Niklashäuser Bauern
darüber in Streit, weil diese ihre Weinberge nicht verlieren wollten.
Unterstützt wurden die Niklashäuser vom Wertheimer Kreisdirektor
von Hinkeldey.
Die Luthereiche, die sich an der Abzweigung des Fußweges nach Niklashausen befindet, wurde im Jahre 1883 von Schulkindern anlässlich des 400. Geburtstages des Reformators gepflanzt.
Aus unerklärlichen Gründen musste die Pflanzung des Jubiläumsbaumes, der heute nochdurch seinen gleichmäßigen und mächtigen Wuchs besticht, 1885 noch eimal wiederholt werden. Wenige Meter unterhalb der Luthereiche steht das sagenumwobene "Höhefelder Steinkreuz".
1938 kam Höhefeld mit Wertheim zum Landkreis Tauberbischofsheim. 1938 wurde Niklashausen nach Höhefeld eingemeindet und 1960 wieder selbstständig.
Am 14. Oktober 1943 stürzte unweit des Dorfes ein von deutschen Jagdflugzeugen getroffener viermotoriger amerikanischer Bomber in ein Waldstück (Knollenberg) und brannte aus. Dabei fanden fünf amerikanische Soldaten den Tod.
Im Zuge der Flurbereinigung Mitte bis Ende der 50er Jahre wurden
um Höhefeld dreizehn Aussiedlerhöfe errichtet.
Die Höhefelder Gemarkung umfasst z. Zt. 1103 Hektar.
Historische Gemarkungskarte um 1764
Staatsarchiv Wertheim
Als der Schulbetrieb in der 1959 erbauten Volksschule mit Ende des
Schuljahres 1972/73 eingestellt wurde, konnte dort ein Gemeindesaal
eingerichtet werden.
Zum 1. Januar 1975 erfolgte die Eingemeindung nach Wertheim..
diese geschah nicht ganz freiwillig, denn die Höhefelder Selbständigkeit
als Gemeinde (Verwaltung) war damit der damaligen Gemeinde- und Gebietsreform zum "Opfer" gefallen.
vor 2006
Nach langen Planungen und kommunalen Entscheidungsprozessen
konnte im Jahr 2006 der marode Gemeindesaal in der ehemaligen
Schule abgerissen werden. Im Sommer 2008 wurde an gleicher Stelle
das neue Bürgerhaus eingeweiht und bezogen.
nach 2008
Quellennachweis:
Die auf dieser Seite schriftlich veröffentlichten Informationen
wurden von Pfarrer Siegbert Thoma, lange Zeit wohnhaft in
Höhefeld, gesammelt und zur Verfügung gestellt.